Systemtheorie und Differenzierungstheorie als Kritik: Perspektiven im Anschluss an Niklas Luhmann
In: Gesellschaftsforschung und Kritik
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In: Gesellschaftsforschung und Kritik
In: essentials
Der Beitrag geht von der Beobachtungen aus, dass sich die sozialwissenschaftliche Ungleichheitsforschung einerseits, die psychologische und die sozialwissenschaftliche Diskriminierungsforschung anderseits weitgehend getrennt voneinander entwickelt haben. Davon ausgehend wird gezeigt, dass dies zu einem unzureichenden Verständnis der gesellschaftlichen Bedingungen von Diskriminierung führt. Vor diesem Hintergrund werden Überlegungen zu einem ungleichheitstheoretisch fundierten Verständnis von Diskriminierung entwickelt, das dazu befähigt, die Bedeutung diskriminierender Strukturen und Praktiken in modernen, funktional differenzierten Gesellschaften zu verstehen. Dies führt zur Unterscheidungen zwischen Formen der Diskriminierung, die durch politische und rechtliche Maßnahmen aufgebrochen werden können und solchen, die eine starke gesellschaftsstrukturelle Verankerung haben. Der Inhalt • Zusammenwirken von sozialer Ungleichheit und Diskriminierung • Blindstellen des Anti-Diskriminierungsdiskurses • Gesellschaftliche Bedingungen von Diskriminierung Die Zielgruppen • Dozierende und Studierende der Sozialwissenschaften • Mitarbeiter/innen in Antidiskriminierungsstellen und NGOs • Fachlich Interessierte Der Autor Prof. Dr. Albert Scherr lehrt und arbeitet am Institut für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg
In: essentials
Der vorliegende Beitrag zeigt Unterschiede zwischen neoliberalen und wohlfahrtsstaatlichen Strategien im Umgang mit sozialer Unsicherheit auf und argumentiert, dass die Entwicklung in Deutschland nicht angemessen verstanden werden kann, wenn Ähnlichkeiten zu den USA betont, Unterschiede nivelliert werden. Dargelegt wird weiter, dass kein direkter und zwangsläufiger Zusammenhang zwischen einer Zunahme sozialer Unsicherheit und steigender Kriminalitätsfurcht angenommen werden kann. In Hinblick auf die sozialwissenschaftliche Forschung wird argumentiert, dass eine einflussreiche 'Logik des Verdachts', die eine Zunahme von Kriminalität als verstehbare Folge von Armut, Arbeitslosigkeit und sozialer Ausgrenzung erwartet, problematisch ist, da sie zur Begründung von Bedrohungsszenarien beiträgt, mit denen neoliberale Konzepte gerechtfertigt werden, die soziale Sicherheit durch Ordnungspolitik gewährleisten wollen. Der Inhalt - Entwicklungstendenzen der Sicherheitspolitik - Soziale Ängste und Kriminalitätsfurcht - Erfolgsbedingungen von Sicherheitsdiskursen - Neoliberalismus und Wohlfahrtsstaatlichkeit Die Zielgruppen - Dozierende und Studierende der Soziologie, Kriminologie, Rechtswissenschaft, Sozialen Arbeit - Fachlich Interessierte an Themenbereich Innere Sicherheit, Kriminalpolitik und Wohlfahrtsstaatlichkeit Der Autor Prof. Dr. Albert Scherr ist Direktor des Institut für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Er hat zahlreiche kritische Analysen zur Fragen der Gewaltforschung, zur Kriminalitätsentwicklung und zur Funktion von Sozialstaatlichkeit vorgelegt. Der Inhalt - Entwicklungstendenzen der Sicherheitspolitik - Soziale Ängste und Kriminalitätsfurcht - Erfolgsbedingungen von Sicherheitsdiskursen - Neoliberalismus und Wohlfahrtsstaatlichkeit Die Zielgruppen - Dozierende und Studierende der Soziologie, Kriminologie, Rechtswissenschaft, Sozialen Arbeit - Fachlich Interessierte an Themenbereich Innere Sicherheit, Kriminalpolitik und Wohlfahrtsstaatlichkeit Der Autor Prof. Dr. Albert Scherr ist Direktor des Institut für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Er hat zahlreiche kritische Analysen zur Fragen der Gewaltforschung, zur Kriminalitätsentwicklung und zur Funktion von Sozialstaatlichkeit vorgelegt.
In: Wochenschau Wissenschaft
In: Didaktische Diskurse - politische Bildung
In: Migration und soziale Arbeit, Heft 3, S. 196-205
Der Beitrag zeigt auf, warum die Flüchtlingssozialarbeit grundsätzliche Fragen an das Selbstverständnis Sozialer Arbeit aufwirft. Diesbezüglich wird eine erhebliche Diskrepanz zwischen Selbstanspruch und Realität der Sozialen Arbeit verdeutlich. Vor diesen Hintergrund erfolgt dann eine kritische Auseinandersetzung mit der Idee, dass Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession zu begreifen sei. Demgegenüber wird auf die Bedeutung von fachlicher Expertise und fachpolitischer Positionierung hingewiesen.
Die Entstehung einer eigenständigen Forschung über Flucht und Zwangsmigration ist als Ausdifferenzierung eines Forschungsbereiches innerhalb der interdisziplinären und anwendungsorientiert ausgerichteten Migrationsforschung erfolgt. Für die Migrationsforschung war und ist die Zielsetzung einer Einwirkung auf Politik und Öffentlichkeit und im Zusammenhang damit eine enge Anlehnung an Fragestellungen, Prämissen und Informationsbedarfe politischer Institutionen und Akteure kennzeichnend. Im Fall der Forschung über Flucht und Zwangsmigration verbindet sich dies zudem mit einer hohen moralischen Aufladung im Sinne der Erwartung, zur Lösung der gravierenden humanitären Probleme beizutragen, die im Kontext von Flucht sichtbar werden. Dies impliziert die Tendenz zu einer Engführung der Forschungsperspektive auf Fragestellungen, für die politische Relevanz angenommen wird. Demgegenüber werden hier Überlegungen zu den Problemen und Perspektiven einer selbstreflexiven sowie an der Unterscheidung normativer Überzeugungen von wissenschaftlichen Tatsachenbehauptungen orientierten Forschung entwickelt, die nicht auf die Bearbeitung politischer Problemdefinitionen und der dadurch präferierten Antwortmöglichkeiten begrenzt ist. Vor diesem Hintergrund wird argumentiert, dass die Flucht- und Flüchtlingsforschung mit Fragestellungen konfrontiert ist, die nicht zureichend im Kontext eines ausdifferenzierten Forschungsfeldes bearbeitet werden können und deshalb eine stärkere Rückbindung an Gesellschaftstheorien vorgeschlagen. Problems and Perspectives of Refugee Studies The emergence of distinct research on flight and forced migration occurred as a differentiation of a research area within the interdisciplinary and application- oriented field of migration research. A characteristic of migration research was and is the objective of influencing politics and the public and, in connection with this, a close connection to questions, premises and information needs of political institutions and actors. In the case of research on flight and forced migration, this is also associated with a high moral impetus in the sense of the expectation of helping to solve the serious humanitarian problems that become visible in the context of flight. This implies a tendency to narrow the focus of the research perspective to issues for which political relevance is assumed. In contrast, this paper develops reflections on the problems and perspectives of research that is not limited to the processing of political problem definitions and the response options preferred by them. The argumentation clarifies problems and perspectives of a research that is selfreflexive and oriented towards distinguishing normative convictions from scientific assertions. Against this background, it is argued that refugee research is confronted with questions that cannot be dealt with sufficiently in the context of a differentiated field of research and therefore a stronger connection to theories of society is proposed.
BASE
In: Widersprüche: Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs Gesundheits und Sozialbereich Sozialistisches Büro, Band 39, Heft 151, S. 9-17
In seinem den Themenschwerpunkt einleitendem Beitrag geht der Autor der Frage nach, wie die Idee der Solidarität so gefasst werden kann, dass sie nicht nur Traditionen beschwört, sondern als eine zeitgemäße und emanzipatorische Form der Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Verhältnissen begriffen werden kann. Dabei geht es ihm nicht allein um das voraussetzungsvolle Projekt von Solidarität im Sinne eines solchen emanzipatorischen politischen Begriffs. Vielmehr fordert er eine kritische Rückbesinnung auf das universalistische Moment von Solidarität als humaner Fähigkeit ein.
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 37, Heft 2, S. 232-249
ISSN: 2366-4185